Privatsache? Nein! - Die SPD, Gerhard Schröder und das Russen-Öl
Das ist keine Privatsache und auch keine Privatwirtschaft. Das mal vorweg. Altkanzler Gerhard Schröder will am 29. September in die Dienste des halbstaatlichen russischen Ölgiganten Rosneft eintreten – als sogenannter „unabhängiger Direktor“ im siebenköpfigen Aufsichtsrat. Dieser Konzern ist nicht ansatzweise mit einer privaten Firmen zu vergleichen.
Kritik an der erste Rede von Martin Schulz - "Aufbruch bedeutet auch Kohleausstieg"
Eines hat Martin Schulz schon erreicht: Der neue Kanzlerkandidat der SPD holt die deutschen Sozialdemokraten aus ihrem Motivationsloch. Nicht nur im Willy-Brandt-Haus in der Hauptstadt, sondern auch in der Provinz verdrängt eine lebhafte Aufbruchstimmung die lähmende Lethargie der vergangenen Jahre.
Gabriel hat sich entschieden, zumal er auch keine wirkliche Alternative sieht. Der Vizekanzler fordert die Kanzlerin heraus. Wie sollte es sonst sein. Offiziell ist zwar noch nichts verkündet, doch alles spricht dafür, dass Sigmar Gabriel seine Partei als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl führen wird.
Was für ein Bild: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel drückt Altkanzler Schröder einen Euro in die Hand – für die erfolgreiche Schlichtung des Tengelmann-Streits. Seht her, lautet die Botschaft, wir Sozialdemokraten können es noch. Die soziale Gerechtigkeit im Land sichern, die Arbeiter schützen.